Stille Diskussion / stilles Tischgespräch


In der stillen Diskussion äußern die TeilnehmerInnen ihre Gedanken zu einer Frage schriftlich auf Plakaten. Ohne zu sprechen findet zwischen ihnen ein Austausch statt, der sich auf den Gegenstand der Frage fokussiert. Somit entsteht eine erste Sammlung von Ideen, bei der die Impulse der TeilnehmerInnen gleichwertig nebeneinander stehen.


Stille Diskussion / stilles Tischgespräch


Stille Diskussion / stilles Tischgespräch – Rahmendaten


Zeit: 20-30min – Vorbereitung: 5 min – Durchführung: 20 min – Nachbereitung: 10 min
Ziel: breiter Themenaustausch zum Einstieg
Material: mit Fragen/ Thesen vorbereitete Plakate, ausreichend Eddings, Platz
wichtige Anmerkung: bei der Stillen Diskussion können alle Teilnehmenden gleichzeitig diskutieren – so kommen auch die ruhigeren „zu Wort“


Ablauf


1. Die Seminarleitung stellt den Ablauf der Methode vor. Sie weist darauf hin, dass nicht gesprochen wird und die TeilnehmerInnen sich frei von Plakat zu Plakat bewegen können. Drei bis vier Plakate mit jeweils einer Frage in der Mitte werden im Raum auf dem Boden oder auf Tischen (von allen Seiten zugänglich) verteilt.
2. Die TeilnehmerInnen teilen sich auf die Tische auf.

◦ Fragen können z.B. inhaltliche Diskussionspunkte sein, die sich aus der Lektüre des Readers (für die Coaches) oder ausgewählter Texte (für die Gruppen) ergeben haben.

  • Beispielfragen:
    Was ist für Dich Nachhaltigkeit?
    Was ist für Dich nachhaltige Entwicklung?
    Was bedeutet Bildung für Dich?
    Warum engagierst Du Dich in dieser Gruppe?
    Was gefällt Dir an euren Gruppenstrukturen?
    An welche Momente (mit der Gruppe) denkst Du gerne zurück?
    Was wünschst Du Dir für Eure Gruppenkommunikation?

3. Sobald die stille Diskussion losgeht, schweigen alle und äußern sich nur noch schriftlich auf den Plakaten.
4. Von Tisch zu Tisch laufend schauen sich die TeilnehmerInnen die weiteren Plakate an. Auf den Plakaten kommentieren und ergänzen sie die Gedanken der anderen. Mit Symbolen können sie Zusammenhänge
zwischen den Ideen darstellen.Sie laufen individuell von Plakat zu Plakat, beugen sich über die Plakate und schreiben drauf los – kreuz und quer, aber wenn möglich gerne in Bezug aufeinander. Zusammenhänge könne auch später durch Pfeile gekennzeichnet werden.
• Während der stillen Diskussion ist es wichtig, dass nicht geredet oder getuschelt wird.


Nachbereitung & Auswertung


Rundgang: Im Anschluss an die Diskussion laufen die TeilnehmerInnen gemeinsam von Plakat zu Plakat und lesen sich die Beiträge durch. Die Seminarleitung kann hierbei wichtige Aspekte betonen.
Plenum: Die TeilnehmerInnen können ansprechen, was ihnen bei der stillen Diskussion aufgefallen ist. Außerdem können offene Fragen geklärt werden.

Im Anschluss gehen alle zusammen von Plakat zu Plakat, eine Person liest wichtige Beiträge vor (evtl. ist eine Pause vorher sinnvoll, damit die Person sich schon mal alles durchlesen und teilweise clustern kann).
• Bleiben im Gespräch danach Fragen offen, können diese z.B. auf dem Parkplatz geparkt werden. Offene Fragen werden anschließend im gemeinsamen Gespräch geklärt und diskutiert.


Varianten & Tipps


  • Die TeilnehmerInnen können sich nur um ein Plakat bewegen und nicht von Plakat zu Plakat wechseln.
  • Auf den Plakaten können dann dieselben oder unterschiedliche Fragen stehen.
  • Bei dem Rundgang können die Plakate auch von den TeilnehmerInnen nacheinander kurz vorgestellt werden. In dem Fall ist es ratsam, jeweils eine Person pro Plakat zu haben, die die ganze Diskussion über an diesem bleibt und alle Inhalte liest.
  • Die bearbeiteten Fragen können stark variieren: Neben NE können z.B. Visionen der Gruppe und konkrete Projektideen diskutiert werden. Somit ist die Methode anwendbar in allen weiteren Modulen.
  • Bei mehreren Plakaten können diese auch nacheinander kurz vorgestellt und diskutiert werden, oder eine Gruppe fängt an und die folgenden ergänzen bzw. erklären, was bei ihnen anders war, wenn die Fragen nah beieinander lagen.

Quellen: netzwerk n e.V. (Hrsg.): methodensammlung n (Stand: März 2017) und (1. Auflage Februar 2018)

Creative Commons Lizenz: CC-BY-NC-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/)

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