Tötliche Medizin und organisierte Kriminalität

Von: Peter C. Gøtzsche – Erschienen bei: Riva

Der Kopenhagener Mediziner und Pharma-Insider Gotzsche tritt an, seine steile These, dass „in den USA und Europa … Medikamente die dritthäufigste Todesursache nach Herzkrankheiten und Krebs“ seien, zugespitzt, aber immer belegkräftig zu beweisen. Gotzsche, geht es – wie jüngst C. Stolze („Krank durch Medikamente“, ID-A 48/14) – nicht um die Nutzung von Arzneien, seine Kritik ist „systemisch“ angelegt, sie brandmarkt die Art und Weise, wie Medikamente entwickelt, produziert, vermarktet und überwacht werden. Die Recherchen über das „organisierte Verbrechen als Geschäftsmodell für die Pharmariesen“ konzentrieren sich auf die Korrumpierbarkeit von Wissenschaft, Politik und Ärzten und belegt diese jeweils akribisch an eklatanten Fällen. Gotzsches Fazit: „Das Versagen des Systems schreit nach Revolution“, etwa durch die Trennung von Durchführung und Bewertung von klinischen Studien von ihrer Finanzierung. – Im Vergleich zu Ben Goldacre (ID-A 38/13) oder Hans Weiss (BA 8/10) etwas unsystematisch und auch wenig Neues, aber die immer wieder nötige Untermauerung der Praktiken von Big/Bad Pharma. (2) (Uwe-Friedrich Obsen)
Quelle: Verlag

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